100. Plakat von „Trace the Face“: eine europaweite Aktion des Suchdienstes vom Roten Kreuz

„Ob das etwas bringt?“ Stefanie Lewis, Leiterin des DRK-Suchdienstes im DRK-Landesverband Brandenburg, erinnert sich, wie sie 2014 das erste „Trace the Face“-Plakat aufhängte. Fünf Portraitfotos waren darauf abgebildet, die Europakarte im Hintergrund noch gut zu erkennen. Fünf Menschen, die aufgrund von Flucht vor Krieg oder Katastrophe den Kontakt zu ihren Familienangehörigen verloren hatten. Fünf Schicksale von Tausenden, die auf diesem Weg versuchen, von ihren Angehörigen wieder gefunden zu werden.

„Trace the Face“ ist ein Plakat- und Online-Angebot, das das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) 2013 ins Leben gerufen hat. Menschen, die ihre Angehörigen auf der Flucht verloren haben und von ihnen gefunden werden wollen, können sich beim Suchdienst vom Roten Kreuz oder Roten Halbmond melden und ihr Foto für die Online-Plattform www.tracetheface.org für die weltweite Suche zur Verfügung stellen. Mittlerweile gab es über die Plattform schon rund 220 erfolgreiche Kontaktaufnahmen.

Ein „Trace the Face“-Plakat pro Monat

Daneben gibt es die Plakate: Einmal im Monat wird ein neues „Trace-the-Face“-Plakat erstellt. Jedes Plakat Porträtfotos von Menschen, die hoffen, darüber ihre Angehörigen zu finden. Die beteiligten Suchdienste der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften hängen die Plakate an Orten auf, wo sie von den Menschen, die sie ansprechen sollen, am besten gesehen werden – europaweit. Nun wurde das 100. Plakat erstellt und verteilt.

Als Stefanie Lewis 2014 das erste „Trace the Face“-Plakat in Brandenburg aufhängte – in der Ausländerbehörde, in Bürgerzentren, in Erstaufnahmeeinrichtungen –, fragte sie sich: „Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass genau da jemand vorbeiläuft, der eine der Personen erkennt und Informationen über den Verbleib der Gesuchten geben kann? Doch gleich null, oder?“

Ein Anruf aus der Erstaufnahmeeinrichtung: „Trace the Face“ funktioniert!

Aber dann bekam sie einen Anruf: Ein Dolmetscher aus der Erstaufnahmeeinrichtung hatte jemanden erkannt! Es funktionierte also.

Seit 2014 ist einiges passiert in Brandenburg. Der DRK-Suchdienst hat sich weiter vernetzt und es gibt mittlerweile vier Suchdienstberatungsstellen im DRK-Landesverband Brandenburg.

16 neue Fotos pro Monat

Heute werden auf den Plakaten monatlich 16 neue Fotos veröffentlicht. Die Suchdienstberatungsstellen verschicken die Plakate per Mail an mittlerweile fast 200 Kooperationspartnern, wenn gewünscht aber auch per Post.

Der DRK-Suchdienst unterstützt Menschen, die durch bewaffnete Konflikte, Katastrophen, Flucht, Vertreibung oder Migration von ihren Nächsten getrennt wurden. Er hilft, Angehörige zu finden, sie wieder miteinander in Kontakt zu bringen und Familien zu vereinen.

Helfen Sie mit!

Sie kennen weitere Orte, die sich für das Aufhängen von „Trace the Face“-Plakaten eignen würden? Dann schreiben Sie eine Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Yelizaveta Pivtoratska ist aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet und arbeitet jetzt bei der DRK-Flüchtlingshilfe Brandenburg.

Von der Geflüchteten zur Helferin: Wie eine Ukrainerin Mitarbeiterin der DRK-Flüchtlingshilfe Brandenburg wurde

Yelizaveta Pivtoratska ist mit ihrem zehnjährigen Sohn vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland geflüchtet. Mitte März kam sie über privat organisierte Freiwillige nach Potsdam, einen Monat später hatte sie eine Stelle bei der DRK-Flüchtlingshilfe Brandenburg: In der Notunterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine in der Potsdamer Metropolishalle ist die Ukrainerin muttersprachliche Ansprechpartnerin für die Menschen, die dort vorübergehend untergebracht sind. Uns hat sie erzählt, weshalb sie ihre Arbeit so gern macht und was sie Deutschen antwortet, wenn diese sie nach ihren Plänen fragen.

Als Anfang März Europas größtes Atomkraftwerk in der ukrainischen Stadt Saporischschja beschossen wurde, wusste Yelizaveta Pivtoratska: Es ist Zeit, zu gehen. Sie beschloss, ihre Stadt, ihr Land, ihre Heimat zu verlassen. Gemeinsam mit ihrem zehnjährigen Sohn flüchtete die Ukrainerin aus Saporischschja zunächst nach Polen. In einer Flüchtlingsunterkunft kam sie dort per Zufall in Kontakt mit Freiwilligen aus Deutschland. Diese organisierten ihr und ihrem Sohn eine private Unterkunft zuerst in Rangsdorf, später in Potsdam und halfen ihr bei bürokratischen Angelegenheiten weiter.

Ansprechpartnerin für Ukraine-Geflüchtete in der Potsdamer Notunterkunft

Mitte Februar lebte Yelizaveta Pivtoratska noch ein ganz normales Leben in der Ukraine, Mitte März waren sie und ihr Sohn Geflüchtete in Deutschland, Mitte April hatte sie eine Arbeit in Potsdam: in der Notunterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine in der Metropolishalle in Babelsberg. Angestellt bei der DRK-Flüchtlingshilfe Brandenburg, die die Unterkunft im Auftrag der Stadt Potsdam betreibt, ist Yelizaveta Pivtoratska muttersprachliche Ansprechpartnerin für die Menschen, die in der Notunterkunft untergebracht sind.

Dolmetschen ist aber nur eine ihrer vielen Aufgaben. Darüber hinaus zeigt sie den ukrainischen Geflüchteten in der Unterkunft, wo sie was finden, erklärt die Abläufe, nimmt Beschwerden und Wünsche entgegen – was eben  anfällt. „Die Menschen haben viele Fragen, jeden Tag“, sagt sie. Der Umgang damit fällt ihr leicht: In der Ukraine arbeitete sie im Kundenservice einer Fluggesellschaft. Mit Problemen und Beschwerden umzugehen, den Menschen weiterzuhelfen und sie zu beruhigen, war auch da Teil ihrer Arbeit.

Den Menschen aus der Ukraine einfach nur zuhören ist auch Teil ihrer Aufgabe

Dennoch ist die Arbeit bei der DRK-Flüchtlingshilfe für sie anders, oft emotional belastender. Auch einfach zuhören gehört zu ihren Aufgaben. „Die Menschen hier bringen viele Emotionen mit. Manchmal brauchen sie nur jemanden zum Reden“, sagt Yelizaveta Pivtoratska. Das sei nicht immer einfach für sie, aber sie spürt, dass sie für die Menschen in der Unterkunft eine wichtige Rolle innehat: „Wir sind ja in derselben Situation“, sagt sie.

Yelizaveta Pivtoratska ist glücklich über ihre Arbeit bei der DRK-Flüchtlingshilfe in der Potsdamer Notunterkunft. „Wir arbeiten hier wirklich im Team, auf sehr angenehme und respektvolle Weise. Das ist nicht selbstverständlich“, sagt sie anerkennend und dankbar.

"Wie ein Uhrwerk": das Team der DRK-Flüchtlingshilfe Brandenburg in der Metropolishalle

Zusammenkünfte zum gegenseitigen Austausch, gemeinsames Erörtern von Problemen statt Ansagen von oben – das Team funktioniere „wie ein Uhrwerk“. Und darüber hinaus: Das Team der DRK-Flüchtlingshilfe Brandenburg in der Metropolishalle tauscht sich in einer wöchentlichen Runde auf Augenhöhe auch mit den Geflüchteten aus, geht auf Wünsche und Beschwerden ein. „Das Besondere ist, dass hier alle Probleme gleich ernst genommen werden, egal, ob es nur eine Person allein oder alle betrifft“, hebt Yelizaveta Pivtoratska hervor. Dies liege auch an der Leiterin der Notunterkunft, Constanze Kaden von der DRK-Flüchtlingshilfe Brandenburg.

Yelizaveta Pivtoratskas Ehemann ist in Saporischschja geblieben und leistet dort in einem privaten Zusammenschluss von Freiwilligen humanitäre Hilfe. Mit ihrem Mann ist sie täglich in Kontakt, meistens sagt er: alles gut. „Die Stadt ist noch nicht besetzt, und ich bin froh, das zu hören“, sagt Yelizaveta Pivtoratska. Die Sorge ist dennoch groß, auch der Schock über den Krieg sitzt bei ihr, bei der Familie, bei Freunden, noch tief. „Niemand hat das erwartet“, sagt sie.

"Noch nie so viel Hilfsbereitschaft erfahren"

Umso größer ist ihre Dankbarkeit für Unterstützung, die Geflüchteten aus der Ukraine in Deutschland entgegenkommt. Sie sagt: „Ich habe noch nie so viel Hilfsbereitschaft erfahren."

Wenn man sie fragt, was ihre weiteren Pläne sind, denkt Yelizaveta Pivtoratska kurz nach, lächelt, und sagt dann: „Das ist immer die erste Frage, die man in Deutschland stellt, wahrscheinlich weil ihr so gern plant.“ In der Ukraine sage man sich hingegen: Frag Gott nach seinen Plänen und er lacht dich aus. Aktuell könne man nicht absehen, wie sich die Situation in der Ukraine weiterentwickle. Viele Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind, hätten daher gemischte Gefühle bei der Frage: als Geflüchtete im fremden Land bleiben oder zurückkehren?

Und wenn sie einen Wunsch frei hätte, für sich, für ihr Heimatland, für ihre Familie?

„Für die Ukraine wünsche ich mir Frieden und dass sich das Land erholt. Für meinen Sohn und mich selbst wünsche ich mir im Moment, dass wir uns hier gut integrieren können. Auch wenn derzeit nicht klar ist, ob wir hier bleiben oder zurückkehren werden. Aber falls wir bleiben, ist es besser, wenn wir integriert sind“, sagt Yelizaveta Pivtoratska.

Dann würde sie auch gern weiter für das DRK arbeiten. Denn: „Hier kann ich helfen.“

Sozialbetreuerin Alba Pla im "Garten der Begegnung" der Erstaufnahmeeinrichtung in Doberlug-Kirchhain

Empowerment durch Kunst, Kultur und Garten in der EAE in Doberlug-Kirchhain

Blumenbeete, Kräuter, Salat im Hochbeet, zwischen Sträuchern und begrünten Rankbögen lauschige Sitzecken, ein Schild lädt ein in den „Garten der Begegnung“: Willkommen in Alba Plas Reich! Die 30-jährige Spanierin ist vor zehn Jahren nach Deutschland gezogen, seit fünf Jahren lebt sie mit ihren zwei Kindern auf einem Hof in Brandenburg. Seit November 2021 arbeitet sie bei der DRK-Flüchtlingshilfe Brandenburg in der Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Doberlug-Kirchhain. Als Sozialbetreuerin bietet sie erwachsenen Bewohnenden der Einrichtung Aktivitäten, Ausflüge und Veranstaltungen an, die mit Kunst und Kultur zu tun haben, und eben: mit Garten und Gärtnern.

Die Bewohnenden kaufen gemeinsam mit Alba Pla Zubehör für den „Garten der Begegnung“ der Erstaufnahmeeinrichtung ein, bepflanzen ihn, dekorieren ihn und verarbeiten die eigene Ernte. Oder sie besuchen die „Gärten der Welt“ in Berlin oder gehen dort ins Theater. Ein anderer Ausflug führte sie nach Leipzig zu einer Aufführung der „Klänge der Hoffnung“, ein Orchesterprojekt für Menschen aus aller Welt, darunter viele Geflüchtete. „So kommen die Bewohnenden mal raus, können etwas erleben“, sagt Alba Pla.

Im Mittelpunkt steht die Begegnung mit Menschen

Die Begegnung mit Menschen steht im Mittelpunkt ihrer Arbeit. Als besonders bereichernd empfindet sie, dass sie diese für eine gewisse Zeit aus angstbestimmten Situationen herausholen kann. Viele der Geflüchteten bringen Traumata mit sich oder sind in Sorge um ihren Asylantrag, um ihren Geflüchtetenstatus. „Es macht viel aus, wenn wir dann zwei Stunden im Garten arbeiten, Radio hören, tanzen oder eben einen Ausflug machen.“

Empowerment durch gegenseitige Kulturvermittlung

Es geht Alba Pla aber um mehr als das Rauskommen. Sie möchte Geflüchtete nicht nur an Kultur außerhalb der Einrichtung heranführen. Die Menschen sollen sich auch gegenseitig ihre Kultur vermitteln, und das geht eben besonders gut durch Musik und Tanz. Deswegen organisiert Alba Pla in der Erstaufnahmeeinrichtung auch Tanzveranstaltungen und Konzerte Der Musikraum in der Einrichtung ist gut ausgestattet und die Bewohnenden können einander Musik und Tänze aus ihren Herkunftsländern präsentieren und ihren Ausdruck damit finden – wichtig für das Empowerment der Geflüchteten, findet Alba Pla.

Kunst und Kultur und Interkulturalität sind ihr Metier – die Gartenkenntnisse bringt sie von ihrem Leben auf dem Bauernhof mit: Die Spanierin ist ausgebildete Schauspielerin und Theaterpädagogin, außerdem hat sie Sozial- und Kulturanthropologie studiert, mit Schwerpunkt auf Migrations- und Genderforschung. Die Arbeit bei der DRK-Flüchtlingshilfe passe deshalb sehr gut zu ihr, sagt sie: „Transnationale Identitäten finde ich sehr spannend, und ich habe selbst Erfahrung als Migrantin.“

Eigene Erfahrung als Migrantin hilft

Auch diese Erfahrung hilft ihr als Mittlerin zwischen den Kulturen – als eine, die selbst fremd im Land ist, aber dennoch näher am Deutschen und den Deutschen als die meisten Geflüchteten in der Erstaufnahmeeinrichtung. Sie sei zwar Europäerin – im Gegensatz zu den Bewohnenden in der Einrichtung –, aber eben auch keine Deutsche. „Ich kann den Menschen aus meiner eigenen Erfahrung heraus ein wenig helfen, die kulturellen Eigenarten hier zu verstehen“, sagt sie.

Mit ihrer Arbeit möchte Alba Pla die Menschen in der Erstaufnahmeeinrichtung auch stärken, damit sie im fremden Land im besten Fall nur einen „sanften Kulturschock“ erleiden – und mit möglichen Begegnungen mit Rassismus besser umgehen können.

Vorurteile werden kleiner, Vertrauen in die Menschheit größer

Ihre interkulturelle Kompetenz, die sie vor allem aus ihrem Studium mitbringt, bietet zwar eine wichtige Grundlage für ihre Arbeit als Sozialbetreuerin für Kunst, Kultur und Garten in der Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete. Genauso wichtig sei es aber zu sehen, wie individuell jeder Mensch sei: „Je mehr Menschen man kennenlernt, umso kleiner werden die Vorurteile und umso mehr wächst das Vertrauen in die Menschheit.“

Lisa Marie Michi bei ihrem Praktikum in der Kita der EAE in Doberlug-Kirchhain

Drei Monate Praktikum in der Kita der Erstaufnahmeeinrichtung in Doberlug-Kirchhain – ein Erfahrungsbericht

Lisa Marie Michi macht eine Ausbildung zur Erzieherin. Die 22-Jährige ist im ersten Lehrjahr und hat gerade ein Praktikum in der Kita der Erstaufnahmeeinrichtung in Doberlug-Kirchhain gemacht. In ihrem Erfahrungsbericht schildert sie, was sie in den drei Monaten bei der DRK-Flüchtlingshilfe Brandenburg gelernt hat – und warum sich ein Praktikum in einer Erstaufnahmeeinrichtung lohnt.

Ich bin Lisa Marie Michi, 22 Jahre alt und bin im ersten Jahr der Ausbildung zur Erzieherin. Vom 31. Januar bis 29. April 2022 habe ich in der Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Doberlug-Kirchhain ein Praktikum gemacht.

Praktikum in einer Erstaufnahmeeinrichtung - warum nicht?

Wie ich dazu gekommen bin, mein erstes Praktikum in einer Erstaufnahmeeinrichtung zu machen? Ganz einfach: Mitarbeiter der Einrichtung, die ich privat kenne, haben mir von der Kita, die es in der Einrichtung gibt, erzählt und mir geraten, dort ein Praktikum zu absolvieren. Ich dachte: „Warum nicht?“ und war gespannt auf die Erfahrung.

Natürlich hatte ich auch meine Vorstellungen und Ängste vor diesem Praktikum: Was, wenn ich nicht mit den Kindern kommunizieren kann? Was, wenn es mir gar nicht gefällt? Doch diese Ängste waren unbegründet.

Ängste vor Kommunikationsproblemen waren unbegründet

Gleich an meinem ersten Tag begrüßten mich die Kinder herzlich und waren sehr offen mir gegenüber. Auch das Personal ist einfach liebenswert und nimmt jeden mit offenen Armen auf. Meine Ängste wegen der Kommunikation waren schnell verflogen, da ich feststellte, dass die Kinder mich wirklich gut verstanden und einige sogar schon etwas Deutsch sprachen. Ich habe hier tolle Kinder kennengelernt und auch schöne Begegnungen mit deren Eltern gehabt. Alle sind sehr freundlich und dankbar.

Zu meinen täglichen Aufgaben zählten die Vorbereitung der Kitaräume, die Begleitung der Angebote und die Betreuung der Kinder. Ich begleitete die Angebote der Fachkräfte und führte auch eigene durch. Zu meinen eigenen gehörte zum Beispiel das Basteln von verschiedenen Blumen oder Farbkreisen zum Üben.

Besonders schön war es jedes Mal zu sehen, wie freudig die Kinder die Angebote mitmachten und wie sehr sie sich über ihre Ergebnisse freuten. Oft malten die Kinder auch Bilder, die sie mir schenkten.

Große Unterstützung von Mitarbeitenden der Einrichtung in Doberlug-Kirchhain

Meine Kolleginnen und Kollegen in der Erstaufnahmeeinrichtung in Doberlug-Kirchhain unterstützten mich während meines Praktikums bei jeder Aufgabe. Ich habe hier auch meine eigenen Fähigkeiten toll weiterentwickeln können. Über die Zeit bin ich selbstbewusster und vor allem auch spontaner geworden. Am Anfang war ich ziemlich zurückhaltend, doch über die Zeit habe ich mich immer mehr getraut und bin aus mir herausgekommen. Auch die Spontanität kam mit der Zeit: Der Plan, den man für den Tag hatte, musste oft spontan geändert werden musste.

Da ich auch eigene Angebote leiten musste, fiel meiner Praxisanleiterin Monik Windisch (Sozialbetreuerin für Kinder und Jugendliche, Praxisanleiterin und Kinderschutzfachkraft) von Mal zu Mal auf, dass mir dies immer leichter fiel und ich nicht mehr so nervös war. Bei jeder Schwierigkeit waren die Kolleginnen und Kollegen da, um mir mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Im Laufe des Praktikums wurde mir immer mehr klar, dass ich nach meiner Ausbildung sehr gern in dieser Einrichtung arbeiten würde. Auch mein Praktikum im letzten Lehrjahr würde ich gern dort absolvieren.

"Wahnsinnig tolle Erfahrung" und Weiterempfehlung

Ich kann nur allen empfehlen, die mal etwas ganz anderes kennenlernen wollen, sich für ein Praktikum in der Erstaufnahmeeinrichtung in Doberlug-Kirchhain zu bewerben. Es ist ein ganz anderes Arbeiten, als man es sich vorstellt. Ihr könnt viele Angebote mit den Kindern machen. Die Kinder lernen sehr schnell, das heißt, ihr könnt die Angebote so lehrreich wie möglich gestalten. Es ist eine wahnsinnig tolle Erfahrung, die ich kaum in Worte fassen kann.

Auf diesem Wege möchte ich mich auch nochmal bei dem gesamten Team und den Kindern der Einrichtung für die tolle Zeit bedanken. Ich freue mich auf ein Wiedersehen!

Du hast auch Lust auf ein Praktikum bei der DRK-Flüchtlingshilfe Brandenburg? Dann schick uns gern eine Nachricht über unser Kontaktformular - wir freuen uns!

Koordinieren die Versorgung von Geflüchteten aus der Ukraine am Bahnhof Cottbus (v. l.): Dr. Ralph Matzky, Präsident des DRK-Kreisverbands Cottbus-Spree-Neiße-West, Christian Walther (DRK-Flüchtlingshilfe Brandenburg) und Sebastian Berg (DRK-Flüchtlingshilfe Brandenburg)

Drehkreuz Cottbus – So unterstützt das DRK Geflüchtete aus der Ukraine am Hauptbahnhof

Als Anfang März die ersten Geflüchteten aus der Ukraine am Bahnhof in Cottbus ankamen, war die Hilfsbereitschaft sofort groß und kam von allen Seiten. Mittendrin: das Rote Kreuz. Von Anfang an versorgte der DRK-Kreisverband Cottbus-Spree-Neiße-West Menschen aus der Ukraine, die über Polen nach Deutschland flüchten.

Cottbus ist Drehkreuz für Verteilung von Ukraine-Geflüchteten

Seit dem 24. März bildet der Cottbusser Hauptbahnhof eines von drei bundesweiten Drehkreuzen für Geflüchtete aus der Ukraine. Neben Berlin und Hannover werden die Geflüchteten vorwiegend von dort aus in Sonderbussen in Brandenburg sowie in weitere Bundesländer und europäische Nachbarstaaten verteilt. Die Koordination des Cottbusser Drehkreuzes liegt in den Händen der DRK-Flüchtlingshilfe Brandenburg. Bei Sebastian Berg, der als Leiter der Erstaufnahmeeinrichtung in Doberlug-Kirchhain bereits über umfassende Erfahrung in der Flüchtlingshilfe verfügt, laufen seitdem alle Fäden für die Versorgung der Geflüchteten am Cottbusser Bahnhof zusammen.

Dazu gehören die Verpflegung von Geflüchteten und Ehrenamtlichen, die technische Ausstattung des Ankunftszentrums, Organisation des nächtlichen Wachdienstes am Bahnhof, Organisation zusätzlicher Sonderbusse, wenn nötig, und so weiter.

DRK betreut Ankunftszentrum am Hauptbahnhof Cottbus

Die DRK-Flüchtlingshilfe Brandenburg hat zudem ein einladendes Ankunftszentrum am Cottbusser Hauptbahnhof aus beheizten Zelten mit Aufenthaltsmöglichkeiten, Spielecke und Sandkasten, Essensausgabe und Handyladestationen aufgebaut. Hier finden die neu angekommenen Geflüchteten Ansprechpersonen, können für ein paar Stunden zur Ruhe kommen, sich stärken. Eines der Zelte bietet auch eine Handvoll Notschlafplätze – falls doch mal jemand abends in Cottbus strandet und nicht weiterkommt, sagt Sebastian Berg. Meist halten sich die Geflüchteten allerdings nur kurz am Cottbusser Hauptbahnhof auf, die meisten reisen sofort weiter.

DRK-Flüchtlingshilfe Brandenburg und DRK-Kreisverband Cottbus-Spree-Neiße-West arbeiten in Cottbus Hand in Hand

Während die DRK-Flüchtlingshilfe Brandenburg hauptamtlich die Prozesse des Cottbusser Drehkreuzes steuert, liegt das operative Geschäft, also die konkrete Versorgung und Betreuung der Geflüchteten am Bahnhof, weiter in den Händen von hauptamtlichen Mitarbeitenden des DRK-Kreisverbands und Ehrenamtlichen. Dr. Ralph Matzky, Präsident des DRK-Kreisverbands Cottbus-Spree-Neiße-West, koordiniert das Team der Helferinnen und Helfer.

Sie empfangen die Menschen aus der Ukraine, wenn die Sonderzüge aus Polen in Cottbus ankommen. Am Gleis warten dann Notarzt und Dolmetscher, per Megafon werden die Neuankömmlinge begrüßt und über den Ablauf informiert: Passkontrolle durch die Bundespolizei, wo geht es zu den Gleisen zur selbstständigen Weiterfahrt und zum Reisezentrum, wo geht es zum Ankunftszentrum des DRK. Schilder in den ukrainischen Nationalfarben blau und gelb weisen zusätzlich den Weg und geben wichtige Informationen auf Ukrainisch, Englisch, Deutsch und Russisch.

Die DRK-Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen helfen beim Gepäcktragen und dem Suchen von Zugverbindungen, verpflegen die neu Angekommenen im DRK-Ankunftszentrum mit Essen, beantworten Fragen, klären medizinische Bedarfe, verteilen Spenden und sorgen dafür, dass alle Geflüchteten weiterfahren oder in Cottbus unterkommen können.

„Ohne die Ehrenamtlichen würde es nicht funktionieren“

Dr. Ralph Matzky bildet mit weiteren Mitarbeitenden des Kreisverbands, darunter Einsatzkräften aus dem Sanitätsdienst, und mindestens einer sprachmittelnden Person das Kernteam der DRK-Hilfe am Cottbusser Bahnhof. Dazu kommen zahlreiche ungebundene ehrenamtliche Helfende und Dolmetschende. „Ohne die würde es nicht funktionieren“, sagt Dr. Ralph Matzky.

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