Christine Großer, Geschäftsführerin DRK Flüchtlingshilfe Brandenburg, im Interview

DRK betreut neues Info- und Versorgungszelt für Geflüchtete auf dem Bassinplatz in Potsdam

Das geplante Info- und Versorgungszelt für Geflüchtete aus der Ukraine auf dem Bassinplatz wird am Samstag, den 30. April, um 12 Uhr, öffnen. Darüber informierten heute bei einem Vor-Ort-Termin die Leiterin des Verwaltungsstabes Ukraine sowie Beigeordnete für Ordnung, Sicherheit, Soziales und Gesundheit, Brigitte Meier, gemeinsam mit der Geschäftsführerin der DRK Flüchtlingshilfe Brandenburg, Christine Großer, sowie Thomas Brincker, Geschäftsführer Jobcenter Landeshauptstadt Potsdam. Geöffnet ist das 300 Quadratmeter große Zelt täglich in der Zeit von 12 bis 18 Uhr. Zusätzlich werden in der Zeit von 16 bis 18 Uhr Lunchpakte an Geflüchtete ausgegeben, die nicht bereits anders versorgt werden. Darüber hinaus gibt es Waschmaschinen und Trockner, die zu den Öffnungszeiten genutzt werden können.

Dazu sagt Stabsleiterin Brigitte Meier:

“Das Versorgungszelt dient der Entlastung der Helfenden Häuser und ist vor allem für die Geflüchteten gedacht, die derzeit privat untergebracht sind. Die Anlaufstellen, Bürgerhäuser und Ehrenamtlichen haben uns gespiegelt, wie wichtig vor allem für diese Menschen ein zentraler Versorgungpunkt in der Innenstadt ist. Neben der Möglichkeit sich vor Ort zu treffen und auszutauschen, spielt Beratung eine große Rolle. Beispielsweise das Thema finanzielle Hilfen und der geplante Übergang vom Asylbewerberleitungsgesetz ins SGB II zum 1. Juni sowie die Frage nach den richtigen Anlaufstellen bei Fragen rund um Arbeit, Aufenthalt und Unterkunft. Zusätzlich können die Menschen vor Ort ihre Wäsche waschen und gegebenenfalls mit Lunchpaketen versorgt werden. Ich danke allen Beteiligten für die Unterstützung und die schnelle Umsetzung des Projektes. Ein großer Dank geht an die DRK Flüchtlingshilfe Brandenburg, die die Trägerschaft für das Versorgungszelt übernommen hat.“

Christine Großer, Geschäftsführerin DRK Flüchtlingshilfe Brandenburg, ergänzt:

„Durch unsere langjährige Betreuung der Erstaufnahmeeinrichtungen im Land Brandenburg, unsere Migrationsberatungsstellen für erwachsene Zuwanderer in Potsdam und Teltow sowie ganz aktuell unsere Unterstützungsangebote am Bahnhof Cottbus und in der Potsdamer Metropolis- Halle verfügen wir über eine breite fachliche Expertise und fundierte Erfahrung im Aufbau und Betrieb von Angeboten für Geflüchtete. Mit der Trägerschaft des neuen Versorgungszelts auf dem Bassinplatz bündeln wir dieses Wissen und setzen unsere gute Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt fort. Der Fokus des neuen Angebots ist die Schaffung eines Infopoints und Treffcafés für Geflüchtete aus der Ukraine. Wir bieten damit vor allem einen zentralen Anlaufpunkt für Geflüchtete, die in Privathaushalten untergekommen sind und Unterstützung bei der täglichen Versorgung benötigen. Bei Bedarf bekommen sie am Bassinplatz Lunchpakete und können ihre Wäsche waschen. Gleichzeitig erhalten sie dort auch alle wichtigen Informationen zu Beratungsangeboten in der Stadt Potsdam.“

Neben dem Austausch der Geflüchteten untereinander, sollen auch Informationen zum Thema Arbeit und finanzielle Hilfen sowie der geplante Übergang aus dem Asylbewerberleistungsgesetz in den Wirkungskreis des SGB II eine Rolle spielen.

Dazu Thomas Brincker, Geschäftsführer Jobcenter Landeshauptstadt Potsdam:

„Durch den geplanten Übergang in die Grundsicherung werden künftig umfassende Hilfen zur Sicherung des Lebensunterhalts, für die Gesundheitsversorgung und die Integration gewährleistet. Die aus der Ukraine geflüchteten Menschen werden damit den im Asylverfahren anerkannt Schutzberechtigten leistungsrechtlich gleichgestellt. Dementsprechend werden zur Gewährleistung und Erleichterung der Integration der Arbeitsmarktzugang klargestellt und Erleichterungen bei Wohnsitzauflagen insbesondere in Fällen der Aufnahme einer Beschäftigung, beim Besuch von Integrationskursen und eventuell notwendigen Weiterbildungsmaßnahmen vorgenommen. Wir informieren zum frühestmöglichen Zeitpunkt über den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sowie die zur Verfügung stehenden Unterstützungsmöglichkeiten. Jungen geflüchteten Menschen zeigen wir Wege in die Berufsausbildung bzw. das Studium. Die bisher gute Zusammenarbeit mit den jeweiligen Fachbereichen der Landeshauptstadt bildet ein gutes Fundament, um den Geflüchteten einen guten und kompetenten Übergang zu ermöglichen und damit den Geflüchteten mögliche Ängste und Sorgen nehmen zu können.“

Seit Ausbruch des Krieges haben in der Landeshauptstadt Potsdam 2.686 aus der Ukraine geflüchtete Menschen bei der Ausländerbehörde vorgesprochen. Mittlerweile sind über 2.600 digitale Krankenkassenkarten ausgestellt worden. Es wurden 1.741 Anträge auf finanzielle Hilfen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz gestellt, 1.456 davon sind bereits ausgezahlt worden.

Das Info- und Versorgungszelt auf dem Bassinplatz ist auf dem ehemaligen Busparkparkplatz errichtet worden. Der Wochenmarkt und die Skateranlage bleiben davon unberührt. Der Eingang zum Versorgungszelt befindet sich in der Charlottenstraße. Neben dem Zelt gibt es zwei Waschmaschinencontainer, die mit jeweils vier Waschmaschinen und drei Trocknern ausgestattet wurden. Darüber hinaus gibt es jeweils einen Damen- und einen Herren-WC-Container.

Viele weitere Informationen zum Thema Geflüchtete sind unter www.potsam.de/ukraine-hilfe.de zu finden und zusätzlich unter www.potsdam.de/ukraine.de auch in ukrainischer Sprache verfügbar.

Quelle: Stadt Potsdam

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