Koordinieren die Versorgung von Geflüchteten aus der Ukraine am Bahnhof Cottbus (v. l.): Dr. Ralph Matzky, Präsident des DRK-Kreisverbands Cottbus-Spree-Neiße-West, Christian Walther (DRK-Flüchtlingshilfe Brandenburg) und Sebastian Berg (DRK-Flüchtlingshilfe Brandenburg)

Drehkreuz Cottbus – So unterstützt das DRK Geflüchtete aus der Ukraine am Hauptbahnhof

Als Anfang März die ersten Geflüchteten aus der Ukraine am Bahnhof in Cottbus ankamen, war die Hilfsbereitschaft sofort groß und kam von allen Seiten. Mittendrin: das Rote Kreuz. Von Anfang an versorgte der DRK-Kreisverband Cottbus-Spree-Neiße-West Menschen aus der Ukraine, die über Polen nach Deutschland flüchten.

Cottbus ist Drehkreuz für Verteilung von Ukraine-Geflüchteten

Seit dem 24. März bildet der Cottbusser Hauptbahnhof eines von drei bundesweiten Drehkreuzen für Geflüchtete aus der Ukraine. Neben Berlin und Hannover werden die Geflüchteten vorwiegend von dort aus in Sonderbussen in Brandenburg sowie in weitere Bundesländer und europäische Nachbarstaaten verteilt. Die Koordination des Cottbusser Drehkreuzes liegt in den Händen der DRK-Flüchtlingshilfe Brandenburg. Bei Sebastian Berg, der als Leiter der Erstaufnahmeeinrichtung in Doberlug-Kirchhain bereits über umfassende Erfahrung in der Flüchtlingshilfe verfügt, laufen seitdem alle Fäden für die Versorgung der Geflüchteten am Cottbusser Bahnhof zusammen.

Dazu gehören die Verpflegung von Geflüchteten und Ehrenamtlichen, die technische Ausstattung des Ankunftszentrums, Organisation des nächtlichen Wachdienstes am Bahnhof, Organisation zusätzlicher Sonderbusse, wenn nötig, und so weiter.

DRK betreut Ankunftszentrum am Hauptbahnhof Cottbus

Die DRK-Flüchtlingshilfe Brandenburg hat zudem ein einladendes Ankunftszentrum am Cottbusser Hauptbahnhof aus beheizten Zelten mit Aufenthaltsmöglichkeiten, Spielecke und Sandkasten, Essensausgabe und Handyladestationen aufgebaut. Hier finden die neu angekommenen Geflüchteten Ansprechpersonen, können für ein paar Stunden zur Ruhe kommen, sich stärken. Eines der Zelte bietet auch eine Handvoll Notschlafplätze – falls doch mal jemand abends in Cottbus strandet und nicht weiterkommt, sagt Sebastian Berg. Meist halten sich die Geflüchteten allerdings nur kurz am Cottbusser Hauptbahnhof auf, die meisten reisen sofort weiter.

DRK-Flüchtlingshilfe Brandenburg und DRK-Kreisverband Cottbus-Spree-Neiße-West arbeiten in Cottbus Hand in Hand

Während die DRK-Flüchtlingshilfe Brandenburg hauptamtlich die Prozesse des Cottbusser Drehkreuzes steuert, liegt das operative Geschäft, also die konkrete Versorgung und Betreuung der Geflüchteten am Bahnhof, weiter in den Händen von hauptamtlichen Mitarbeitenden des DRK-Kreisverbands und Ehrenamtlichen. Dr. Ralph Matzky, Präsident des DRK-Kreisverbands Cottbus-Spree-Neiße-West, koordiniert das Team der Helferinnen und Helfer.

Sie empfangen die Menschen aus der Ukraine, wenn die Sonderzüge aus Polen in Cottbus ankommen. Am Gleis warten dann Notarzt und Dolmetscher, per Megafon werden die Neuankömmlinge begrüßt und über den Ablauf informiert: Passkontrolle durch die Bundespolizei, wo geht es zu den Gleisen zur selbstständigen Weiterfahrt und zum Reisezentrum, wo geht es zum Ankunftszentrum des DRK. Schilder in den ukrainischen Nationalfarben blau und gelb weisen zusätzlich den Weg und geben wichtige Informationen auf Ukrainisch, Englisch, Deutsch und Russisch.

Die DRK-Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen helfen beim Gepäcktragen und dem Suchen von Zugverbindungen, verpflegen die neu Angekommenen im DRK-Ankunftszentrum mit Essen, beantworten Fragen, klären medizinische Bedarfe, verteilen Spenden und sorgen dafür, dass alle Geflüchteten weiterfahren oder in Cottbus unterkommen können.

„Ohne die Ehrenamtlichen würde es nicht funktionieren“

Dr. Ralph Matzky bildet mit weiteren Mitarbeitenden des Kreisverbands, darunter Einsatzkräften aus dem Sanitätsdienst, und mindestens einer sprachmittelnden Person das Kernteam der DRK-Hilfe am Cottbusser Bahnhof. Dazu kommen zahlreiche ungebundene ehrenamtliche Helfende und Dolmetschende. „Ohne die würde es nicht funktionieren“, sagt Dr. Ralph Matzky.

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