Unsere Mitarbeiterin Hind Alsadik im Porträt

Unsere Mitarbeiterin Hind Alsadik im Porträt

Hind Alsadik ist seit 2017 Teil des DRK-Teams in der Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) in Wünsdorf. Dort übernimmt sie die Schulkoordination und hilft auch beim Austausch zwischen Bewohnenden und Mitarbeitenden. Für die Reihe "Unsere Mitarbeiter" hat sie uns erzählt, was es heißt, Schulkoordinatorin zu sein und einen besonderen Moment mit uns geteilt.

Guten Tag Frau Alsadik. Sein wann sind Sie Mitarbeiterin in der Erstaufnahmeeinrichtung in Wünsdorf?

Ich unterstütze das Deutsche Rote Kreuz in der Einrichtung seit 2017. Zu Beginn habe ich in der Sozialbetreuung gearbeitet. Im Mai 2018 habe ich dann die Schulkoordination in der Einrichtung übernommen.

Was ist ihre Aufgabe als Schulkoordinatorin?

Ich koordiniere die Einschreibungen der Schulkinder, bei ehrenamtlichen Deutschkursen und bei Erstorientierungskursen. Beim Einschreiben für die Deutschkurse ist es zum Beispiel so, dass zu anfangs ein schriftlicher Test stattfindet, den ich austeile und auswerte. Mit dem Test finden wir heraus, auf welchem Sprachniveau sich die Bewohnenden befinden. Es ist uns wichtig, die Kurse so zu bilden, dass Bewohnende mit ähnlichem Sprachniveau gemeinsam in einem Kurs starten.

Läuft das Einschreiben bei den Kindern ähnlich ab?

Bei den Kinder ist es so: Unsere Lehrer in der Einrichtung bekommen Listen, welche Kinder neu eingetroffen sind. Sie planen ihre Einschreibung, die die Eltern dann zum Teil auch mit Sprachmittlern machen, die ich dafür oder auch bei Elterngesprächen organisiere. Genauso informiere ich die Eltern über den Schulstart.

Starten die Kinder direkt mit dem Schulunterricht, wenn sie in der Erstaufnahmeeinrichtung ankommen?

Die Schulpflicht in Deutschland beginnt spätestens nach drei Monaten. Zu Beginn haben sie bei uns in Wünsdorf in den ersten Wochen Deutschunterricht.

Wissen Sie noch, was Sie motiviert hat, Mitarbeiterin in der Erstaufnahmeeinrichtung in Wünsdorf zu werden?

Dadurch, dass ich selbst als Geflüchtete 2003 nach Deutschland gekommen bin, kann ich mich in die Situation unserer Bewohnenden, ihre Sorgen, Anliegen und Bedürfnisse, gut hineinversetzen. Außerdem war und ist es mir einfach wichtig, mit meiner Arbeit etwas Gutes zu tun. Wie viel man dafür zurückbekommt, zeigen mir auch immer wieder die Momente der Dankbarkeit in meinem Arbeitsalltag.

Ist Ihnen ein Moment besonders in Erinnerung geblieben?

Kurz nach meinem Start in der Einrichtung wurde ich krank und war eine Woche zuhause. Ich hatte gerade erst im Kinderspielzimmer für die Sechs- bis Zwölfjährigen angefangen, weswegen es mich ärgerte, auszufallen. Umso schöner war dann meine Rückkehr, als ich wieder gesund war: Als ich das Gelände betreten hatte, empfingen mich jede Menge Kinder unterschiedlichster Kulturen, umarmten mich und riefen "Hind, Hind, Hind".

Was war das für ein Gefühl, so empfangen zu werden?

Es war ein so besonderes Gefühl, das mich an meine Heimat, an meine Kindheit und auch an meine Arbeit im Kindergarten im Iran erinnerte. Es ist dieses Gefühl, geliebt und gebraucht zu werden. Der Moment hat mir noch einmal vor Augen geführt, warum es nichts Schöneres gibt, als Mitmenschen eine Freude zu machen, ihnen etwas Gutes zu tun.

 

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