Ausstellung mit Kunst von Geflüchteten in Eisenhüttenstadt

Mehr als 100 Werke: Ausstellung mit Kunst von Geflüchteten in Eisenhüttenstadt

Kunstwerke von Bewohnenden und ehemaligen Bewohnenden der Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Eisenhüttenstadt waren in dieser Woche in einer öffentlichen Ausstellung zu sehen: In Räumlichkeiten an der Straße der Republik in Eisenhüttenstadt wurden mehr als 100 Bilder, Zeichnungen und Skulpturen von Geflüchteten erstmals außerhalb der Erstaufnahmeeinrichtung zu sehen.

Bei der Ausstellungseröffnung am Montag, die mit dem Auftakt zur Interkulturellen Woche in Eisenhüttenstadt zusammenfiel, sagte der Objektleiter der Einrichtung, Thomas Wiedenbeck von der DRK Flüchtlingshilfe Brandenburg: „Ich bin wirklich froh, dass wir diese Kunstwerke nun erstmals außerhalb der Einrichtung zeigen können.“

Porträts, Landschaften, Stillleben - abstrakt und figürlich

Die rund 100 Kunstwerke, darunter Porträts, Stillleben und Landschaften, Figürliches wie Abstraktes, sind im Kreativraum der Erstaufnahmeeinrichtung entstanden. Die Sozialbetreuung der DRK Flüchtlingshilfe Brandenburg bietet den Bewohnenden dort Raum und Möglichkeiten, sich künstlerisch auszudrücken.

Miroslawa Lugowska-Schiemann, Sozialbetreuerin bei der DRK-Flüchtlingshilfe Brandenburg-Ost in der Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt, hat den Kreativraum vor einigen Jahren ins Leben gerufen. Die 65-jährige Sozialpädagogin mit Schwerpunkt Kunst und Kultur motiviert die Bewohnenden dazu, ihre Emotionen, Erlebnisse und Erfahrungen im Kreativraum zum Ausdruck zu bringen.

Noch mehr Kunstwerke lagern im Kreativraum der Erstaufnahmeeinrichtung

„Ich versuche, jedes Talent zu entdecken und bei den Menschen die Lust am Kreativsein zu wecken“, sagte sie bei der Ausstellungseröffnung. Neben den 100 Kunstwerken, die nun ausgestellt wurden, sind laut Miroslawa Lugowska-Schiemann im Kreativraum etwa nochmal so viele weitere Werke gelagert.

Oft lassen die Bewohnenden ihre Kunstwerke in der Einrichtung zurück, wenn sie diese verlassen. Vor drei Jahren entstand dann die Idee, die Kunstwerke in Ausstellungen der Öffentlichkeit zu präsentieren. „Die Bilder sind zum Teil so ausdrucksstark und so vielfältig, die dürfen wir nicht in der Ecke verstauben lassen. Die müssen raus und gesehen werden“, sagte Thomas Wiedenbeck.

"Das muss man zur Schau stellen!"

„Eine sehr gute Idee, das muss man zur Schau stellen!“, fand auch ein Besucher bei der Ausstellungseröffnung. Einen Tag nach Eröffnung besuchten Bewohnende der Erstaufnahmeeinrichtung in Frankfurt (Oder) die Ausstellung. Darunter auch ein Bewohner aus Kenia, der zwei der ausgestellten Kunstwerke gemalt hat.

Im Juni hatte die DRK Flüchtlingshilfe Brandenburg eine Auswahl der Kunstwerke erstmals überhaupt ausgestellt, damals auf dem Gelände der Erstaufnahmeeinrichtung, aber ebenfalls schon zugänglich für Interessierte von außerhalb.

Dass eine Ausstellung nun im Stadtzentrum Eisenhüttenstadts möglich war, ist auch der Eisenhüttenstädter Gebäudewirtschaft zu verdanken. Die stellte dankenswerterweise die Räumlichkeiten zur Verfügung.

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