Ehrenamtliche des DRK-Kreisverbands Märkisch-Oder-Havel-Spree e.V. versorgen Geflüchtete aus der Ukraine am Bahnhof Frankfurt/Oder.

Ein Jahr im Einsatz – ein Blick zurück auf die ersten Wochen der Ukraine-Hilfe in Brandenburg

Am 24. Februar 2022 eskaliert der bewaffnete Konflikt in der Ukraine und einer der größten Einsätze der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung der Gegenwart beginnt. Auch der DRK-Landesverband Brandenburg e.V. und seine Kreisverbände sind von Anfang an aktiv und für die Menschen aus der Ukraine im Einsatz. Wir blicken zurück auf den Beginn der Ukraine-Hilfe in Brandenburg vor einem Jahr.

Ehrenamtliche des DRK-Kreisverband Märkisch-Oder-Havel-Spree e.V. betreuen Geflüchtete aus der Ukraine um Bahnhof Frankfurt (Oder).

„Bei Ankunft der Züge waren unsere Ehrenamtlichen sofort zur Stelle. Ohne ihren Einsatz hätten wir es nicht geschafft, die Menschen in den überfüllten Zügen zu versorgen“, erinnert sich Jule-Sophie Hermann vom DRK-Kreisverband Märkisch-Oder-Havel-Spree e.V. an die ersten Wochen des DRK-Einsatzes am Bahnhof Frankfurt (Oder).

200.000 Menschen seit Februar 2022

Schon wenige Tage nach Beginn des Kriegs erreichen die ersten Geflüchteten aus der Ukraine den Bahnhof Frankfurt (Oder). Auf ihrer Flucht vor dem Krieg nutzen seit Februar 2022 mehr als 200.000 Menschen die Bahnverbindungen aus Polen in die brandenburgische Grenzstadt. Viele von ihnen haben tagelange Reisen hinter sich, sind erschöpft und haben keine konkrete Vorstellung davon, wie es nun weitergehen soll.

Bereits in den Zügen und auf dem Bahnsteig nehmen die Helferinnen und Helfer des Roten Kreuzes die Ankommenden in Empfang. Sie verteilen Essen, Getränke und Hygieneartikel, kümmern sich um die medizinische Versorgung der Menschen und bieten vor allem eines: eine erste Orientierung und kompetente Beratung, wie es weitergehen kann in einem für die meisten vollkommen fremden Land.

Zentrale Ankunftsorte für Geflüchtete: Frankfurt (Oder) und Cottbus

Ein Blick in den Süden Brandenburgs: Auch der Bahnhof in Cottbus gehört seit März zu den zentralen Ankunftsorten ukrainischer Geflüchteter. Zur bundesweiten Koordination der Ankünfte ist hier ein sogenanntes Drehkreuz eingerichtet worden. So können die Menschen nach kurzer Rast direkt von Cottbus in alle Regionen Deutschlands und in angrenzende europäische Länder weiterreisen. Auf dem Bahnhofsvorplatz kümmert sich die DRK-Flüchtlingshilfe Brandenburg mit ehrenamtlichen Kräften des DRK-Kreisverbands Cottbus Spree-Neiße-West in einem Willkommenszelt um die Versorgung der Geflüchteten. Hier können sie sich ausruhen, erhalten eine heiße Suppe und Verpflegungspacks.

Auch während der Weiterreise in den Zügen Richtung Hannover, wo ein weiteres Drehkreuz eingerichtet wurde, bleiben die DRK-Helferinnen und Helfer an der Seite der Geflüchteten. 170 Einsatzkräfte begleiten von März bis Mai die Züge, die aus Brandenburger Städten nach Hannover fahren, und achten darauf, dass die Menschen sicher ankommen.

Einen Ort der Ruhe schaffen: Notunterkünfte und Erstaufnahmeeinrichtungen

Für die Menschen, die in Brandenburg bleiben, baut das Rote Kreuz im Auftrag von Land, Landkreisen und Kommunen mehrere Not- und Gemeinschaftsunterkünfte auf. Allein in der Landeshauptstadt Potsdam betreut die DRK-Flüchtlingshilfe Brandenburg seit Ostern 2022 in der Metropolis-Halle eine Notunterkunft für bis zu 309 Menschen. Der DRK-Kreisverband Potsdam/Zauch-Belzig unterstützt eine weitere Notunterkunft und betreut Mütter mit minderjährigen Kindern in einer Mutter-Kind-Unterkunft.

Im Landkreis Oberhavel richtet der DRK-Kreisverband Märkisch-Oder-Havel-Spree eine Notunterkunft in einer Turnhalle in Lehnitz ein, der DRK-Kreisverband Brandenburg an der Havel betreut über 146 Schutzsuchende in seinem Übergangswohnheim. Auch in Gussow und Ludwigsfelde entstehen mit Hilfe des DRK neue Gemeinschaftsunterkünfte.

Ein Jahr Ukraine-Hilfe: eine außergewöhnliche Leistung von Ehren- und Hauptamt

„Auch ein Jahr später sind wir noch immer jeden Tag für die Menschen da, die aus der Ukraine nach Brandenburg kommen und gekommen sind.“ Hubertus Diemer, Vorsitzender des Vorstands im DRK-Landesverband Brandenburg e.V.

Beim Blick zurück auf diese intensiven ersten Wochen der Ukraine-Nothilfe ist Hubertus Diemer, Vorsitzender des Vorstands im DRK-Landesverband Brandenburg e.V., stolz auf die Leistung des Brandenburger Roten Kreuzes: „Das Rote Kreuz in Brandenburg ist seit Beginn des Ukraine-Kriegs an der Seite der Menschen, die Unterstützung brauchen. Gemeinsam mit unseren ehren- und hauptamtlichen Kräften im Landesverband, den Kreisverbänden und der Flüchtlingshilfe haben wir es geschafft, seit dem ersten Tag ein breites Netz aus ineinandergreifenden Angeboten zu schaffen. Und auch ein Jahr später sind wir noch immer jeden Tag für die Menschen da, die aus der Ukraine nach Brandenburg kommen und gekommen sind.“

Sie möchten mehr über die DRK-Ukraine-Hilfe erfahren? Hier finden Sie eine Übersicht zu allen Aktivitäten: drk.de/ukraine-hilfe

 

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